Buchgedanken: Interkulturelle Kommunikation von Kumbier & Schulz von Thun

Buchgedanken: Interkulturelle Kommunikation von Kumbier & Schulz von Thun

Dagmar Kumbier und Friedemann Schulz von Thun haben mit dem Buch Interkulturelle Kommunikation: Methoden, Modelle, Beispiele einen Sammelband über interkulturelle Missverständnisse, interkulturelle Irritationen, interkulturelles Zusammenleben und interkulturelles Leben herausgebracht. Schlüssig. Kompakt. Informativ.

Die verschiedenen Autoren schreiben aus akademischer, persönlicher oder beruflicher Perspektive über Erfahrung mit anderen Kulturen. Roter Faden ist der theoretische Unterbau von Schulz von Thun. In allen Beiträgen kommen Kommunikationsquadrat und Wertequadrat zum Einsatz. Das innere Team ist omnipräsent. Oft beziehen sich die Autoren auf die Miteinander Reden Reihe von Schulz von Thun.

Das Buch ist sinnvoll strukturiert, über weite Strecke gut zu lesen und inhaltlich konkret genug, um in der Praxis zu helfen. Das wissenschaftliche Fundament wird erklärt und sinnvoll genutzt. Die Mischung aus theoretischem Unterbau und konkreter Anwendung stimmt. Einige Beiträge sind persönlich und weniger wissenschaftlich, andere sind fundiert und eher theoretisch.

Was stört, ist der Eindruck, dass mit diesem Buch offensichtlich dem großen Schulz von Thun ein Denkmal gesetzt werden soll. Die Verweise auf seine Werke wirken manchmal künstlich. An der einen oder anderen Stelle gibt es theoretische Konstrukte, die besser passen. Manchmal machen Kommunikationsquadrat und inneres Team nur eingeschränkt Sinn. Unterm Strich: lesenswert für alle, die sich praktisch oder theoretisch mit dem Thema interkulturelle Kommunikation auseinander setzen wollen. Besser als viele andere Publikationen zum Thema.